Bildschirmlicht am Abend raubt uns den Schlaf

Quelle: http://blog.lib.umn.edu/hamdi002/blog/INSOMNIA.jpg

Seit jeher verändert sich das Lichtspektrum des natürlichen Lichts abhängig von der Tageszeit: Morgens ist noch ein erhöhter Rotlichtanteil (Sonnenaufgang) zu verzeichnen, welcher rasch abnimmt und einem höheren Blaulichtanteil Platz macht. Mittags ist der Blaulichtanteil am größten, bevor er im Laufe des Nachmittags wieder abnimmt und bis zum Sonnenuntergang verschwindet – dann sind wieder die Rotlichtanteile dominant, bis es dunkel wird.

Unser Organismus hat sich im Laufe der Evolution auf diesen tageszeitlichen Lichtwechsel nicht nur perfekt eingestellt, sondern er funktioniert auch am besten, wenn wir unseren Tagesablauf am Tageslicht orientieren: Nachts haben wir (im Normalfall) einen erhöhten Melatoninspiegel, was bewirkt, daß wir gut schlafen und erholt aufwachen – Melatonin wird daher auch als das Schlafhormon bezeichnet. Melatonin wird in der Zirbeldrüse produziert, und das fast ausschließlich in der Nacht, bei Dunkelheit.

Tagsüber hingegen wird, wenn in ausreichender Menge helles Licht auf unsere Netzhaut trifft, weniger Melatonin ausgeschüttet. Am stärksten ist dieser Effekt in der Mittagszeit, wenn auch der Blaulichtanteil des Tageslichts besonders hoch ist. Zum Abend hin nimmt mit abnehmendem Blaulicht- und dafür zunehmendem Rotlichtanteil die Melatoninproduktion wieder zu und wir werden schläfrig – ganz im Sinne der Natur.

Die Nutzung von modernen Smartphones, Tablets oder Laptops nach Einbruch der Dunkelheit vermindert durch den hohen Blaulichtanteil der Bildschirmbeleuchtung jedoch die Auschüttung von Melatonin, und so bleiben wir – ähnlich der Wirkung einer Tasse Kaffee – länger wach, weil wir keine Müdigkeit verspüren. Die Verwendung von Brillen mit Blaufilter (eine handelsübliche, gelbe (Nachtfahr-)Brille eignet sich erfahrungsgemäß ebenso) kann Abhilfe schaffen und unseren Schlafrhythmus unterstützen.

Folgender Spiegel-Online-Artikel hat sich dieses auch in der Baubiologischen Messtechnik immer bedeutenderen Themas nun ebenfalls angenommen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/licht-von-handy-laptop-und-tablet-stoert-schlaf-a-1003928.html

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